Drogen-Vorwürfe gegen Neubiberger Bürgermeister Thomas Pardeller

Der Neubiberger Bürgermeister Thomas Pardeller (CSU) steht im Mittelpunkt eines Polizeieinsatzes, der in der gesamten Region für Aufsehen sorgt. Am 11. Oktober 2025 wurde der 37-Jährige in München mit einer geringen Menge Kokain – laut Polizei 0,2 Gramm – angetroffen.
Drogen-Vorwürfe gegen Neubiberger Bürgermeister Thomas Pardeller

Der Fall, über den inzwischen zahlreiche Medien berichten, wurde vom CSU-Ortsverband Neubiberg selbst öffentlich gemacht. Aus Rücksicht auf das laufende Verfahren und um, wie Pardeller betont, „die Nominierungsveranstaltung nicht zu belasten“, wurde die ursprünglich für Samstag geplante Aufstellungsversammlung für die Kommunalwahl 2026 kurzfristig verschoben.

Wie die Polizei meldete, sei Pardeller in der Nacht zum Samstag unweit des Münchner Nachtclubs „Palais“ kontrolliert worden. Dabei habe er das gefundene Päckchen zunächst nicht herausgeben wollen, woraufhin er von den Beamten zu Boden gebracht, gefesselt und auf die Dienststelle gebracht wurde. Nach einer Anzeige wegen eines Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz wurde er wieder entlassen. Die Ermittlungen führt nun das für Amtsdelikte zuständige Kriminalfachdezernat 11.

In einer Stellungnahme des CSU-Ortsverbands Neubiberg erklärte Pardeller selbst, er wolle mit „voller Transparenz“ vorgehen und die Öffentlichkeit über den Verlauf der Sache informieren. Die Staatsanwaltschaft habe bislang kein offizielles Ermittlungsverfahren eingeleitet. Innerhalb der CSU herrscht dennoch spürbare Betroffenheit. Der Bundestagsabgeordnete und Kreisvorsitzende Florian Hahn erklärte, man werde sich erst äußern, sobald die Faktenlage eindeutig sei. Andere CSU-Vertreter aus Neubiberg reagierten überrascht und zurückhaltend.

Für Pardeller, der 2020 mit 55,8 Prozent der Stimmen das Bürgermeisteramt errungen hatte, kommt der Vorfall zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Erst im Juni war er vom Ortsverband einstimmig als Bürgermeisterkandidat für die kommende Wahl nominiert worden – eine Nominierung, die bis zuletzt als reine Formsache galt. Bisher war der Jurist als engagierter Kommunalpolitiker beschrieben worden, der Neubiberg mit „Herzblut, Weitblick und Tatkraft“ führe. Er galt in der CSU als eine der jungen Hoffnungsträgerfiguren im Münchner Umland.

Seine politische Bilanz seit 2020 ist geprägt von solider Verwaltungsarbeit, Investitionen in Bildung und Infrastruktur sowie einer aktiven Rolle in regionalen Kooperationen. Als Vorsitzender des Zweckverbands der weiterführenden Schulen Südost und Mitglied im Kreistag des Landkreises München setzte Pardeller Schwerpunkte in der kommunalen Zusammenarbeit. Gerade im Hinblick auf Themen wie den Hochwasserschutz am Hachinger Bach oder die S-Bahn-Unterführung in Neubiberg hatte er Projekte angestoßen, die über die Gemeindegrenzen hinaus Wirkung zeigen sollten.

Der aktuelle Vorfall wirft nun jedoch einen Schatten auf die bevorstehende Kommunalwahl. Wie die CSU mit der Situation umgehen wird, wird sich zeigen.

Für Pardeller gilt bis zu einer gerichtlichen Entscheidung die Unschuldsvermutung. Ob er weiterhin als Bürgermeisterkandidat antreten wird, ist unklar. Sicher ist jedoch: Der Fall hat nicht nur in Neubiberg, sondern im gesamten südöstlichen Landkreis München politische Wellen geschlagen – und dürfte die anstehenden Kommunalwahlen spürbar beeinflussen.

Beitragsbild über Webseite von Thomas Pardeller

Eine Antwort auf “Drogen-Vorwürfe gegen Neubiberger Bürgermeister Thomas Pardeller”

  1. Mich als Neubibergerin hat die Nachricht traurig gestimmt, Kokain ist eine gefährliche Droge und führt nicht selten zum Tod. Ich hoffe unser Bürgermeister begibt sich in medizinischer Behandlung und lässt sich helfen. Ich wünsche Thomas Pardella viel Kraft.

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