Geothermie-Energiezentrale im Technopark: Kompromiss für den Bolzplatz

Im Rahmen der ersten Sitzung des Bau-, Umwelt- und Verkehrsausschusses 2025 wurde über die konkrete Planung der Freianlagen rund um die geplante Geothermie-Energiezentrale im Technopark Neukeferloh beraten.
Geothermie-Energiezentrale im Technopark: Kompromiss für den Bolzplatz

Das kontroverse Bauvorhaben sorgt bereits einiger Zeit für Diskussionen, insbesondere wegen der geplanten Nutzung eines Teils des beliebten Bolzplatzes.

Zur Gestaltung der verbleibenden Fläche wurden drei Optionen vorgestellt:

  1. Minispielfeld – eine verkleinerte, moderne Spielfläche als Ersatz für den Bolzplatz.
  2. Streetbasketball-Platz – ein neuer, auf jugendliche Nutzer zugeschnittener Sportbereich.
  3. Aufforstung – die Renaturierung eines Teils der Fläche durch Bepflanzung.

Nach intensiver Diskussion beschloss der Ausschuss, die Planung mit Option 1 fortzuführen. „Das Minispielfeld ermöglicht eine weiterhin sportliche Nutzung der Fläche und erhält den Charakter des Bolzplatzes, wenn auch in reduzierter Form“, begründete Grasbrunns Erster Bürgermeister Klaus Korneder die Entscheidung.

Der Beschluss erfolgt vor dem Hintergrund anhaltender Kritik von Anwohnern, die den Erhalt des Bolzplatzes fordern. In einem Brief an die Gemeindeverwaltung hatten sie betont, dass der Bolzplatz besonders von Kindern und Jugendlichen intensiv genutzt werde. Auch die Kindertagesstätte „Gute Kinderstube“ nutzt die Fläche regelmäßig, da eigene Außenspielflächen fehlen.

Viele Bürger zeigen sich enttäuscht, dass trotz zahlreicher Bedenken am Standort festgehalten wird. „Es ist ein Unding, dass Kindern und Jugendlichen eine wichtige Spielfläche genommen wird“, so ein Anwohner. Kritisiert wird auch die mangelnde frühzeitige Einbindung der Öffentlichkeit in die Standortplanung.

Die Geothermie-Energiezentrale soll die umliegenden Gemeinden durch umweltfreundliche Geothermie mit Wärme versorgen und ist Teil eines ambitionierten Klimaschutzprogramms. Laut Gemeinde ist der Standort auf dem Bolzplatz durch seine gute Erschließung und die Flächensparende Bauweise besonders geeignet. Die endgültige Inbetriebnahme ist für 2026 geplant.

Doch während die Gemeinde die Geothermie als wichtigen Schritt in Richtung Energiewende sieht, fordern viele Bürger eine stärkere Berücksichtigung sozialer und ökologischer Aspekte. „Es ist nicht nachvollziehbar, dass keine Mittel für den Erwerb eines alternativen Grundstücks vorhanden sind, während über 50 Millionen Euro für das Projekt veranschlagt werden“, kritisiert eine Bürgerin.

Mit der Entscheidung für ein Minispielfeld hofft der Ausschuss, zumindest teilweise den Bedürfnissen der Bürger gerecht zu werden. Dennoch bleibt abzuwarten, ob diese Lösung den Zielkonflikt zwischen erneuerbaren Energien und dem Erhalt von Freizeitflächen wirklich entschärfen kann. Die Diskussion zeigt, wie komplex die Abwägung zwischen Klimaschutz und sozialer Infrastruktur ist – und wie wichtig es ist, die Bürger frühzeitig in die Planung einzubeziehen.

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