Gespinstmotten befallen Bäume und Sträucher

Da fast alle Buchsbäume in Grasbrunn dem Buchsbaumzünsler zum Opfer fielen, sorgten merkwürdig eingesponnene Bäume und Sträucher für große Besorgnis bei den Bürgerinnen und Bürgern – doch es gibt Entwarnung!
Gespinstmotten befallen Bäume und Sträucher

In letzter Zeit haben uns zahlreiche Meldungen besorgter Bürgerinnen und Bürger erreicht, die auf silbrig eingesponnene Bäume und Sträucher im Wald und in Gärten hinwiesen. Nachdem der Buchsbaumzünsler bereits großen Schaden angerichtet hat, befürchtete mancherorts eine neue Plage. Doch wir können Entwarnung geben: Es handelt sich um Gespinstmotten, ein Naturphänomen, das zwar auffällig, aber in den meisten Fällen harmlos ist.

Die silbrigen Schleier werden von den Raupen einiger Gespinstmottenarten gesponnen. Sie fressen die Blätter der Bäume und Sträucher kahl und überziehen diese mit einem Gespinst, das sie vor Fressfeinden und Witterung schützt. Besonders häufig betroffen sind Traubenkirschen, aber auch Weißdorn, Pfaffenhütchen und gelegentlich Obstbäume. Nach der Fraßphase verpuppen sich die Raupen im Gespinst, und im Juli schlüpfen die weißen, schwarz gepunkteten Falter.

Dieses Naturschauspiel ist nicht neu, sondern wird oft durch milde Winter und trockene, warme Frühlinge begünstigt. Das Gute ist: Die Gespinstmotten sind für die befallenen Bäume und Sträucher nicht schädlich. Die Pflanzen treiben noch im selben Jahr mit dem sogenannten Johannistrieb wieder aus und erleiden keine langfristigen Schäden. Der Einsatz von Insektengiften ist nicht ratsam, da er auch den natürlichen Gegenspielern der Motten schadet. Zahlreiche Insekten und Vögel sind natürliche Fressfeinde der Gespinstmotten und verhindern eine ungehemmte Ausbreitung.

Falls Ihre Obstbäume betroffen sind und die Ernte gemindert werden könnte:

  • Absammeln und Abspritzen: Sammeln Sie die Tiere ab April ab oder spritzen Sie die Gespinste mit einem Wasserschlauch herunter. Sammeln Sie dabei Reste und Larven vom Boden auf.
  • Vorbeugender Schnitt: Ein Rück- und Pflegeschnitt im Winter kann einem erneuten Befall vorbeugen. Entsorgen Sie den Schnittabfall an einem der gemeindlichen Wertstoffhöfe.
  • Natürliche Gegenspieler fördern: Naturnahe Gärten bieten Lebensraum für viele Insekten und Vögel, die sich von den Raupen ernähren.

Wichtig ist auch: Die Gespinste der Motten haben nichts mit dem Eichen-Prozessionsspinner zu tun. Dieser befällt ausschließlich Eichen und spinnt die Bäume niemals ein.

Fotos: Grasbrunn Aktuell, Jens auf Pixabay,

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