Mit den Worten: „Das ist heute für mich eine sehr besondere Bürgerversammlung, weil es meine letzte als Erster Bürgermeister der Gemeinde Grasbrunn sein wird. Ich habe lange nachgedacht und mich entschieden, dass ich mich bei der Kommunalwahl im kommenden Frühjahr nicht mehr um eine vierte Amtszeit bewerben werde“, trat der Diplom-Finanzwirt und SPD-Politiker vor seine Bürgerinnen und Bürger.
Korneder, der seit 2008 – also bald 18 Jahre – an der Spitze der Kommune steht, zieht sich damit aus der aktiven Kommunalpolitik zurück.
Die Entscheidung, so betonte er, sei ihm „alles andere als leicht gefallen“. Er begründete den Schritt mit persönlichen Überlegungen zur eigenen Belastbarkeit:
„Leider merke ich seit geraumer Zeit, dass ich gesundheitlich immer öfter an meine Grenzen stoße und deshalb denke ich, dass die Kommunalwahl am 8. März 2026 für mich ein guter Zeitpunkt sein wird, aufzuhören und ein neues Lebenskapitel aufzuschlagen. Bürgermeister sein geht nur ‚ganz oder gar nicht‘. Und weil ich mir nicht sicher bin, dass es ganz geht, werde ich aufhören.“
Für die Möglichkeit, Verantwortung für die Gemeinde zu tragen, bedankte sich Korneder aufrichtig: „Die vergangenen bald 18 Jahre im Amt waren mir sehr wichtig. Es war mir in der langen Zeit eine große Freude und auch eine besondere Ehre…“
Klaus Korneder wurde 2008 erstmals gewählt und 2014 sowie 2020 eindrucksvoll im Amt bestätigt. In seiner Amtszeit hat die Gemeinde Grasbrunn eine starke Entwicklung durchlaufen. Wie frühere Ausgaben von Grasbrunn Aktuellmehrfach berichteten, zeichnete sich seine Führung durch eine sachliche, verbindliche Art und einen Fokus auf solide Finanzen aus.
Unter seiner Leitung erreichte die Gewerbesteuer zeitweise Rekordhöhen, was die Gemeinde in die Lage versetzte, wichtige Investitionen zu tätigen – wie etwa der Bau der neuen Sporthalle in Neukeferloh. Korneder stellte stets klar, dass finanzielle Stabilität die Grundlage für nachhaltige Entscheidungen und langfristige Lebensqualität sei.
Auch im Bereich Wohnungsbau hat sich die Gemeinde weiterentwickelt. Ein Beispiel dafür ist das neue Mietshaus in Harthausen, das barrierefreie Wohnungen für Gemeindemitarbeitende und Bürgerinnen und Bürger bietet, die auf bezahlbaren Wohnraum angewiesen sind.
Korneder verfolgte dabei einen klaren Kurs: Grasbrunn soll wachsen, aber maßvoll. Lebensqualität und Identität der Ortsteile sollen erhalten bleiben, während neue Möglichkeiten geschaffen werden.
Ein weiteres zentrales Thema seiner Amtszeit ist die Energiewende. Gemeinsam mit Nachbargemeinden Vaterstetten, Haar und Zorneding trieb Korneder die Nutzung von Geothermie voran – ein Projekt, das Grasbrunn langfristig unabhängiger von fossilen Energieträgern machen soll. Als Aufsichtsratsvorsitzender der GeoEnergieMünchenOst (GEMO) engagierte er sich dafür, dass die Wärmeversorgung in der Region künftig klimafreundlich, sicher und wirtschaftlich bleibt.
Bis sein Nachfolger oder seine Nachfolgerin am 1. Mai nächsten Jahres den Dienst antritt, bleiben noch knapp sieben Monate. Korneder versicherte den Anwesenden: „Ich darf Ihnen versichern, dass ich die Zeit nutzen werde, noch möglichst viel von dem, was wir bereits angestoßen haben, weiterzubringen und, wenn es geht, auch umzusetzen.“
Die heutige Bürgerversammlung widmete er, wie gewohnt, den aktuellen Themen der Gemeinde, die er „hoffentlich in der gebotenen Kürze“ darlegte.
Nun richtet sich der Blick auf die anstehende Kommunalwahl im Frühjahr 2026. Es wird erwartet, dass die Grasbrunner Fraktionen in den kommenden Wochen ihre möglichen Kandidaten für das Bürgermeisteramt vorstellen werden. Die Entscheidung Korneders markiert das Ende einer Ära und eröffnet gleichzeitig ein neues, spannendes Kapitel für die politische Zukunft Grasbrunns.

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