Moralischer Bankrott: Elon Musk und die Entsolidarisierung der WeltMeinung 

USAID, das Benachteiligte und Hilfsbedürftige weltweit unterstützt, ist Elon Musk ein Dorn im Auge. Und er lässt Menschen dafür sterben.

Elon Musk, der reichste Mann der Welt, hat mit seiner Entscheidung, die Unterstützung für humanitäre Hilfe einzustellen, ein erschreckendes Zeichen gesetzt. Während Millionen Menschen in Krisengebieten auf lebensnotwendige Unterstützung angewiesen sind, zieht er sich mit einer arroganten Geste und Verschwörungstheorien aus der Verantwortung. Das ist nicht nur ein wirtschaftliches oder politisches Manöver – es ist ein moralischer Bankrott sondergleichen wegen dem Menschen sterben werden.

Es spielt keine Rolle, ob man Musk als Visionär oder als egomanischen Kapitalisten sieht – seine Taten sprechen eine klare Sprache: Wer keinen direkten Nutzen für seine Unternehmen hat, scheint für ihn keinen Wert zu besitzen. Dass ausgerechnet jemand, der so sehr von staatlicher Förderung, Subventionen und öffentlichen Aufträgen profitiert hat, jetzt eine der wichtigsten humanitären Institutionen sabotiert, ist ein Hohn.

Doch noch beschämender ist die Reaktion seiner Anhänger und Kunden. Menschen, die sich als „kritische Denker“ oder „Verfechter der Meinungsfreiheit“ sehen, verteidigen ihn blind – unabhängig von den Konsequenzen seines Handelns. Wer Tesla fährt, Starlink nutzt oder auf X (ehemals Twitter) aktiv ist, sollte sich bewusst machen, dass er nicht nur ein Produkt kauft, sondern ein System unterstützt, das die Welt für viele Menschen schlimmer macht.

Hier sind nicht linke oder rechte Ideologien gefragt, sondern Prinzipien: Solidarität, Verantwortung und Konsequenz. Es kann nicht sein, dass sich reiche Tech-Milliardäre anmaßen, über das Schicksal der Ärmsten zu entscheiden. Unsere Politiker – egal welcher Partei – sollten endlich begreifen, dass es ihre Pflicht ist, dem entgegenzuwirken. Wer jetzt wegschaut, macht sich mitschuldig.

P.S.: Nachdem Donald Trump Strafzölle auf Mexiko, Kanada und China verhängt hatte, sank der Kurs der Tesla-Aktie am nächsten Börsentag innerhalb einer Stunde um 5%. Kurz darauf gab Trump die Aussetzung der Strafzölle bekannt. Was kann man daraus lernen?

Bild:
– Screenshot der Homepage von USAID vom 5. Februar 2025. Der gezeigte Text lautet:

Am Freitag, den 7. Februar 2025, um 23:59 Uhr (EST) wird das gesamte direkt angestellte Personal von USAID weltweit in den Verwaltungsurlaub versetzt, mit Ausnahme des Personals, das für missionskritische Funktionen, die Hauptleitung und speziell bezeichnete Programme zuständig ist. Das Personal, von dem erwartet wird, dass es seine Arbeit fortsetzt, wird von der Leitung der Agentur bis Donnerstag, den 6. Februar, um 15:00 Uhr (EST) informiert.

Für USAID-Personal, das derzeit außerhalb der Vereinigten Staaten tätig ist, bereitet die Agentur in Abstimmung mit den Missionen und dem Außenministerium derzeit einen Plan vor, nach dem die Agentur in Übereinstimmung mit allen geltenden Anforderungen und Gesetzen die Rückreise in die Vereinigten Staaten innerhalb von 30 Tagen organisiert und bezahlt und die Kündigung von PSC- und ISC-Verträgen vorsieht, die nicht als wesentlich eingestuft werden. Die Agentur wird im Einzelfall Ausnahmen und Verlängerungen der Rückreise aufgrund von persönlichen oder familiären Härtefällen, Mobilitäts- oder Sicherheitsbedenken oder anderen Gründen in Betracht ziehen. Die Agentur prüft beispielsweise Ausnahmen aufgrund der Schulzeit von Familienangehörigen, persönlicher oder familiärer medizinischer Bedürfnisse, Schwangerschaft und anderer Gründe. Weitere Hinweise zur Beantragung von Ausnahmen werden in Kürze veröffentlicht.

Wir danken Ihnen für Ihren Dienst.

Links:
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Eine Antwort auf “Moralischer Bankrott: Elon Musk und die Entsolidarisierung der WeltMeinung ”

  1. Die Entscheidungen trifft nicht Musk, sondern Trump; dass Musk ihm dabei zuflüstert, ist sicher zu vermuten. Musk hält etwa 12% an Tesla, der Rest gehört unter anderem institutionellen Anlegern (und damit auch denen, die bspw. eine Altersvorsorge besparen). Die Zulassungsstatistik in Europa mit etwa -40% für Tesla gegenüber dem Vorjahres-Januar spricht eine deutliche Sprache, was die Reaktion der Menschen hier auf Elon Musks Komplizenschaft mit dem autoritären Kleptokraten betrifft. Auch wenn das hoffen lässt: Das ganze Unternehmen mit der politisch abstoßenden Person Musk gleichzusetzen ist etwas kurz gedacht. Bei anstehenden Neuanschaffungen ist natürlich trotzdem naheliegend, Tesla zu meiden – schon um den Druck zu erhöhen, Musk dort auszutauschen. Der Beweis, dass in Bezug auf ihre Ethik die führenden Köpfe deutscher Automobilekonzerne (die an ihrer Stelle schon mal kleine Ingenieure für manipulierte Abgaswerte in den USA ins Gefängnis schickten) von anderem Kaliber seien, steht im übrigen noch aus. Es bleibt zu hoffen, dass er nach dem 23.2. nicht erbracht werden muss.

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