Die Entwicklung wird von der Gemeinde Haar als notwendig erachtet, um den Anteil an Gewerbeflächen und damit auch die finanzielle Stabilität zu stärken. Im geplanten Areal, das etwa acht Hektar umfasst, sollen unter anderem Produktionshallen, Büros und ein Parkhaus Platz finden, und in einer späteren Bauphase ist der Bau von etwa 380 Wohnungen vorgesehen.
Der Bund Naturschutz sieht die geplante Rodung von Bannwald kritisch und plädiert für einen fairen Austausch der Argumente und fordert eine Bürgerbeteiligung.
Im Zuge der Planung wurden auch die Nachbargemeinden um Stellungnahmen gebeten.
Die Gemeinde Grasbrunn hält das geplante Gewerbegebiet in Haar für durchaus sinnvoll, um den regionalen Bedarf an Produktionsflächen abzudecken, und sieht die geplante Erschließung an die B304 als geeignet, um die Verkehrsbelastung in benachbarte Gemeinden so gering wie möglich zu halten. In ihrer Stellungnahme der Gemeinde Grasbrunn ist zu lesen, dass sie ebenfalls von erhöhtem Verkehrsaufkommen betroffen sei, und fordert eine Erweiterung der vorhandenen Rechtsabbiegerspur als freier Ausläufer (ohne Ampel) auf der B 471 zur B 304 von Putzbrunn kommend in Richtung Wasserburg.
Die Nachbargemeinde Vaterstetten, Mitglied in der regionalen Ostallianz zur Verbesserung der Infrastruktur im Münchner Osten, sieht diese Pläne kritisch und befürchtet eine erhöhte Verkehrsbelastung auf der B304 und durch die Ein- und Ausfahrten entlang der Möschenfelder Straße. Die Gemeinde Vaterstetten verweist darauf, dass Staus auf der B304 oder der A99 zu einem Ausweichverkehr über Vaterstetten führen könnten. Konkret wird befürchtet, dass viele Pendler und LKW-Fahrer die Routen über die Karl-Böhm-Straße in Baldham und die Möschenfelder Straße in Vaterstetten als alternative Strecken nutzen würden. Schon jetzt zeigt sich in der Verkehrsinfrastruktur des Münchner Ostens ein erhebliches Defizit an Kapazitäten, was Vaterstetten zusätzlich unter Druck setzt.
Die Kritik aus Vaterstetten erscheint dabei nicht frei von Widersprüchen. So wird auf die Verkehrssorgen rund um das geplante Gewerbegebiet in Haar verwiesen, gleichzeitig wird aber weiter das Gewerbegebiet Vaterstetten Ost am Philipp-Maas-Weg geplant, dessen Realisierung seit Jahren verschoben wird und bei dem ebenfalls eine erhöhte Verkehrsbelastung, an der Möschenfelder Straße/ Kreuzung B 304/ Neukeferloh erwartet wird.
Während die Realisierung des Haarer Gewerbegebiets auf der Finckwiese in greifbare Nähe rückt, muss Vaterstetten mit weiteren Verzögerungen bei den eigenen Plänen rechnen, was die Kritik aus der Nachbargemeinde noch angreifbarer macht.
Zusammengefasst stehen die Gewerbegebietspläne in Haar für die Schaffung dringend benötigter Arbeitsplätze und Gewerbesteuereinnahmen, auch wenn die verkehrliche Belastung regional betrachtet nicht unerheblich ist. Die Entwicklungen verdeutlichen die Spannungsfelder in der Region: Während einerseits die wirtschaftliche Stärkung und Arbeitsplatzentwicklung vorangetrieben werden, führt die Verkehrsproblematik zu Spannungen und gegenseitigen Schuldzuweisungen zwischen den Kommunen.
Das Wort ‘besticht’ ist schon mal gut verwendet. Tatsache ist, es wird Bannwald gefällt, es wird eine schöne Wiesen- und Waldgegend zerstört, es gibt enormen zusätzlichen Verkehr und irgendjemand verdient daran. Bestes Beispiel ist die Gegend beim Gasthof Kreitmair (Anm. der Redaktion: heute Gut Keferloh), was wurde sich da aufgeblasen, mit ‘viele Grünflächen’, Unmenge Arbeitsplätze, bla bla. Was ist? Ein Haufen Büros steht seit Jahren leer. Es sind Zäune gezogen, da kann eh keiner rein, aber die Gewerbesteuereinnahmen für Grasbrunn sind gestiegen! Super, danke an alle Gemeinderäte, das habt ihr fein gemacht, und jetzt auch noch die Finckwiese! Gratulation! Alles wird ohne Hirn zugebaut! Schade drum!
Finkwiese – Windräder – Geothermie – Verkehr – Waldrodung
Fehlt noch ein Hubschrauber- und Flugtaxi Landeplatz und eine Raketenstart-Plattform