Im Mai 2021 hat die Grasbrunner Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen ein interessantes und vergleichsweise zügig und kostengünstig umsetzbares Konzept für einen schnellen Radweg entlang der Bahnstrecke München-Rosenheim vorgestellt, das mit wenig baulichen Maßnahmen realisiert werden könnte.
Der Schnelle Radweg zwischen München und Ebersberg soll ein attraktives Angebot für alle Radfahrer werden: egal ob sie auf der gesamten Strecke pendeln oder nur Teilstücke nutzen.
Am 05.05.2021 hat der Gemeinderat der Gemeinde Grasbrunn nach Prüfung des Antrags beschlossen, dass die Verwaltung den Ausbau des 630 Meter langen Teilstücks prüfen und eine Kostenschätzung erarbeiten soll.
Das mit den Planungsarbeiten beauftragte Büro hat nun für ein Honorar von 4.500,- € netto eine Machbarkeitsstudie für den Grasbrunner Abschnitt erstellt, die nun in der Gemeinderatssitzung am 25.02.2022 vorgestellt wurde.
Die Gemeinderäte diskutierten danach über drei verschiedene Ausbaumodelle. Die dritte, teuerste Variante, in der eine Fußgänger und eine Radwegspur mit Beleuchtung geplant sind, soll ca. € 881.195.- kosten.
Geklärt werden muss jetzt, welche Varianten die Gemeinden Haar und Vaterstetten planen und vor allem, ob und wann sie mit dem Bau beginnen wollen.
Das Planungsbüro gab zu bedenken, dass die Anträge zur Förderung des Projektes (immerhin 75 % der Investitionssumme) möglichst bald gestellt werden müssen, da die Finanzhilfen des Förderprogramms „Stadt und Land“ 2023 auslaufen.
Zuerst muss die Bahn aber noch den Bau genehmigen.
Blick auf den vorhandenen Weg südlich der Bahnlinie
Sinnvoll wäre neben einer “Machbarkeitsstudie” auch eine “Nutzungsstudie” gewesen, um festzustellen, wie viele Radfahrer diesen neuen Radweg überhaupt nutzen werden.
Bei 1.130 € für jeden Meter des neu zu errichtenden Radwegs, für den auch noch Bäume gefällt werden, müssen schon viele Fahrradfahrer ganzjährig den Weg nutzen.
Und ob dieses Teilstücks jemals ein Teil des “Schnellen Radwegs EBE-M” wird bleibt abzuwarten.
Für das Geld hätte man den bestehenden Radweg an der B304 bis Haar sanieren können, was deutlich günstiger gewesen wäre. Zudem werden z.B. Schüler, die nach Haar radeln, sicher diesen Weg auch weiterhin nutzen, da dieser direkt an den Schulen liegt und nicht wie der neue Radweg jeweils am Ende an einer Straße.