Standort für Geothermie-Energiezentrale im Technopark Neukeferloh sorgt für Diskussionen

Die Gemeinde Grasbrunn treibt die Nutzung regenerativer Energien voran und plant gemeinsam mit der Nachbargemeinde Vaterstetten den Bau einer Energiezentrale für Geothermie auf dem Bolzplatz im Technopark in Neukeferloh.
Standort für Geothermie-Energiezentrale im Technopark Neukeferloh sorgt für Diskussionen

Dieses Vorhaben hat zu kontroversen Diskussionen geführt, insbesondere bei Anwohnern, die den Erhalt der Spielfläche fordern.

Ziel des Projekts ist die Nutzung der Geothermie, um Grasbrunn mit umweltfreundlicher Wärme zu versorgen. Die geplante Energiezentrale soll ein etwa 30 x 30 Meter großes Gebäude umfassen und als zentrale Übergabestation für die Geothermie-Hauptleitung dienen, die von Vaterstetten über die Bahnhofstraße nach Neukeferloh geführt wird.
Laut Bauantrag ist dort eine „Fläche für Versorgungsanlagen, für die Abfallentsorgung und Abwasserbeseitigung sowie für Ablagerungen; Anlagen, Einrichtungen und sonstige Maßnahmen, die dem Klimawandel entgegenwirken“ geplant. Erste Ausbauschritte sind bereits für 2026 vorgesehen.

Grundkonzept der Festsetzungen: Fläche für Versorgungsanlagen – Erneuerbare Energien, Grünfläche – (Montage: Grasbrunn Aktuell)

Die Gemeinde bevorzugt gemeindeeigene Flächen, um langwierige Grundstückserwerbsprozesse, wie z.B. ein Grundstück im Wald nähe der Bushaltestelle in der Bahnhofsstraße zu vermeiden. Der Bolzplatz wurde als geeignet eingestuft, da er befestigt ist und sich durch eine flächensparende Erschließung auszeichnet. Ein Teil des Platzes würde für das Bauvorhaben genutzt, während der verbleibende Bereich aufgewertet werden soll. Der angrenzende Spielplatz sowie der Baumbestand sollen unangetastet bleiben.

In einem Brief vom September 2024 an die Gemeindeverwaltung, der den Gemeinderäten vor der Bau-, Umwelt- und Verkehrsausschusssitzung am 10.12.2024 ebenfalls übergeben wurde, sprechen sich Anwohner für den Erhalt des Bolzplatzes aus. Sie betonen, dass die Fläche rege genutzt werde, insbesondere von Kindern der angrenzenden Wohnsiedlungen und der Kindertagesstätte „Gute Kinderstube“. Alternativen wie der Sportpark seien für Kinder unter 12 Jahren schwer erreichbar.
„Es ist ein Unding, dass Kindern und Jugendlichen eine wichtige Spielfläche genommen wird“, heißt es in dem Brief. Die Anwohner fordern entweder den Verzicht auf das Bauvorhaben oder eine adäquate Ersatzfläche in unmittelbarer Nähe.

Der Bau-, Umwelt- und Verkehrsausschuss stimmt im Anschluss mit 9:3 für den Aufstellungsbeschluss zur Änderung des Bebauungsplans. Damit wurde der erste Schritt für die Errichtung der Energiezentrale eingeleitet. Die Gemeinde plant, die verbleibende Fläche des Bolzplatzes aufzuwerten und den angrenzenden Spielplatz vollständig zu erhalten.

„Ich bin maßlos enttäuscht von unseren Gemeinderäten. Warum werden die Bürger bei Standorten für Großbauprojekte nie frühzeitig mit in solche Planungen einbezogen? Alles wird immer hinter verschlossenen Türen diskutiert.“ sagt nach der Sitzung ein Zuschauer.

Die Pläne verdeutlichen den Zielkonflikt zwischen dem Ausbau erneuerbarer Energien und dem Erhalt von Freizeitflächen. Während die Gemeinde Grasbrunn die Geothermie als entscheidenden Beitrag zur Energiewende sieht, wünschen sich viele Bürger, dass soziale und ökologische Aspekte stärker berücksichtigt werden.

Ob eine Lösung gefunden wird, die alle Interessen wahrt, bleibt abzuwarten.

Grafiken aus der öffentlichen Beschlussvorlage 177/2024 der Gemeinde Grasbrunn

4 Antworten auf “Standort für Geothermie-Energiezentrale im Technopark Neukeferloh sorgt für Diskussionen

  1. Es ist immer wieder schön zu lesen, was „unsere“ Gemeinde mit dem Bolzplatz am Technopark vorhat.
    Mal sind es die Pläne einer zweiten Flüchtlingsunterkunft im Nörlichen Teil Neukeferlohs und nun soll dieser Kinderspielplatz als eine Fläche zur Abfallentsorgung dienen.
    Toll, wenn man dann gleichzeitig liest, dass die Gemeinde am Waldspielplatz im südlichen Neukeferloh einen Wasserspielplatz für Ihre Kinder plant.
    Ein Schelm, wer glaubt, im nördlichen Teil Neukeferlohs Bürger zweiter Klasse zu sein…

  2. Ich würde es verstehen, wenn der Platz kaum bis selten genutzt wird. Das ist hier aber nicht der Fall. Sowohl die Kinder der Kita, da keine eigenen Flächen vorhanden sind, als auch Eltern mit ihren Kindern verbringen dort regelmäßig Zeit. Nehmt den Kids nicht ihre Spielfläche weg und lasst uns eine andere Lösung finden!

  3. Unsere Gemeinde gibt über 50 Millionen Euro für das Geothermie-Pojekt aus, hat aber keine Mittel mehr um ein passendes Grundstück für die Verteilstation zu kaufen? Stattdessen nehmen wir Kindern den Bolzplatz weg? Tolle Lösung, die Kinder werden es bestimmt danken.

  4. Kommt jetzt anstelle des Bolzplatzes im Technopark eine Mülldeponie. Lt Bauantrag der Gemeinde möglich!!

Schreibe einen Kommentar

Mit dem Absenden eines Kommentars stimmen Sie unserer Datenschutzerklärung und der Speicherung der von Ihnen angegebenen, personenbezogenen Daten zu.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

 

Es werden alle Kommentare moderiert. Lesen Sie bitte auch unsere Kommentarregeln:

Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen. Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte - gerne auch mit Humor.