Tiefgaragenbau in Möschenfeld: Baumfällungen sorgen für Kritik

Die Bauarbeiten für die umstrittene Tiefgarage in Möschenfeld haben begonnen und sorgen bereits im Vorfeld für heftige Kritik
Tiefgaragenbau in Möschenfeld: Baumfällungen sorgen für Kritik

Besonders die Fällung zahlreicher alter Alleebäume entlang des Mühlweges und in unmittelbarer Nähe der Wallfahrtskirche St. Ottilie stößt auf Unverständnis und Empörung bei Naturschützern und Anwohnern.

Laut einer Pressemitteilung von Doris Dorschner-Walleitner, der Vorsitzenden des Bund Naturschutz in Bayern e.V., Ortsgruppe Grasbrunn, mussten allein entlang des Mühlweges 16 alte Alleebäume weichen. Diese Bäume waren wichtige Lebensräume für eine Vielzahl von Tieren, darunter Vögel, Bilche, Fledermäuse, Insekten, Käfer und Spinnen. Dorschner-Walleitner kritisiert, dass die Bäume nicht durch Pflegeschnitte erhalten oder zumindest in ihren Hauptästen gekürzt wurden, um mögliche Sicherheitsrisiken zu minimieren. Stattdessen wurden sie komplett gefällt und beseitigt.

„Artenschutz – Naturschutz – Klimaschutz, man sollte meinen, dass diese Themen wichtiger denn je sind und trotzdem merkt man nicht, dass Menschen entsprechend handeln“, so Dorschner-Walleitner. Auch für den Bau der Tiefgarage gegenüber der Wallfahrtskirche mussten Alleebäume weichen. Ein Kind hat auf einem der grünen Holztore des alten Guthofes ein Bild gemalt, das daran erinnern soll, wofür Menschen ein Herz haben sollten.

Die Tiefgarage in Möschenfeld ist seit Jahren ein Streitthema in der Gemeinde Grasbrunn. Bereits im Vorfeld gab es heftige Auseinandersetzungen zwischen Befürwortern und Gegnern des Projekts. Die Naturschützer kritisierten die Pläne von Anfang an und befürchteten negative Auswirkungen auf die Natur und das Ortsbild (siehe: Naturschützer kritisieren Pläne zur Tiefgarage in Möschenfeld). Trotz der Kritik genehmigte der Gemeinderat das Projekt schließlich (siehe: Mehrheit des Gemeinderats genehmigt Tiefgarage für Möschenfeld).

Die Tiefgarage soll dazu beitragen, die Parksituation in Möschenfeld zu verbessern und den Ort für Besucher attraktiver zu machen. Kritiker befürchten jedoch, dass das Projekt zu mehr Verkehr und Lärm führen wird und das idyllische Ortsbild beeinträchtigt. Der Bau der Tiefgarage wurde auch in überregionalen Medien diskutiert (siehe: Süddeutsche Zeitung, Merkur).

Die Baumfällungen haben die Diskussion um das Projekt nun erneut entfacht. Die Naturschützer fordern, dass die Gemeinde Grasbrunn mehr für den Erhalt alter Bäume und den Schutz der Natur unternimmt. Sie verweisen darauf, dass neu gepflanzte Bäume über Jahrzehnte kein Ersatz für alte, wertvolle Bäume sind.

Die Bauarbeiten für die Tiefgarage werden voraussichtlich noch einige Zeit andauern. Es bleibt abzuwarten, wie sich das Projekt auf Möschenfeld auswirken wird.

Fotos: Bund Naturschutz in Bayern e.V., Ortsgruppe Grasbrunn

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