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St. Aegidius Kirche Keferloh
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Keferloh, Bayern 85630 Deutschland Get Directions
Die katholische Kirche St. Ägidius befindet sich im Weiler Keferloh, einem Ortsteil der Gemeinde Grasbrunn im oberbayerischen Landkreis München. Errichtet wurde sie im späten 12. Jahrhundert im Stil der Romanik. Die Kirche, die dem heiligen Ägidius geweiht ist, dient heute als Filialkirche der Pfarrei St. Stephan in Putzbrunn. Sie beherbergt Wandmalereien aus dem 12. und 13. Jahrhundert und steht unter Denkmalschutz.
Im Jahr 1158 erwarb das Prämonstratenserkloster Schäftlarn den Weiler Keferloh, der an einer Kreuzung bedeutender Handelsstraßen lag. Zwischen 1170 und 1173 ließ der Schäftlarner Propst Heinrich hier eine Schwaige und die Kirche mit den beeindruckenden Maßen von 10,40 x 20,80 Metern errichten. Am 1. September 1173, dem Fest des heiligen Ägidius, weihte der Freisinger Bischof Adalbert die Kirche zu Ehren des Heiligen, der von den Prämonstratensern besonders verehrt wurde.
Um 1400 wurde der Dachstuhl der Kirche erhöht und der Turm im Stil der Gotik aufgestockt, indem ein Glockenstuhl mit spitzbogigen Fensteröffnungen hinzugefügt wurde. Im 17. Jahrhundert wurde die Kirche tiefgreifend umgebaut: Die Apsis wurde durch eine Mauer vom Langhaus abgetrennt und als Sakristei genutzt, die kleinen romanischen Fenster im Langhaus wurden zugemauert und durch größere barocke Fenster ersetzt.
Nach der Säkularisation wurde die Kirche an die beiden Keferloher Hofbesitzer verkauft und zeitweise als Scheune genutzt. Zwischen 1884 und 1886 wurden die ersten romanischen Wandmalereien wiederentdeckt und freigelegt. 1964 wurde die Kirche dem Erzbistum München und Freising übereignet und als Filialkirche in die Pfarrpfründestiftung Putzbrunn überführt.
Von 1964 bis 1969 fand eine umfassende Renovierung und Reromanisierung unter der Leitung des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege statt. Dabei wurden weitere Wandmalereien freigelegt, spätere Einbauten entfernt, die Trennmauer zwischen Apsis und Langhaus abgerissen und der romanische Bauzustand weitgehend wiederhergestellt. Die großen Barockfenster wurden zugemauert und die kleinen romanischen Fenster wieder geöffnet. Der in der Gotik aufgestockte Kirchturm wurde auf seine ursprüngliche Höhe zurückgebaut. Leider erwies sich das verwendete Verputzmaterial als ungeeignet, wodurch das Mauerwerk feucht wurde und die mittelalterlichen Wandmalereien beeinträchtigt wurden.
Von 2002 bis 2013 wurde die Kirche erneut umfassend restauriert. Dabei wurde auch der Friedhof neu angelegt und eine neue Sakristei errichtet. 2003 gründete sich ein Förderverein, der sich um die Renovierung kümmerte. Anlässlich des 840-jährigen Weihejubiläums fand am 1. September 2013 die feierliche Wiedereröffnung der Kirche statt, bei der Erzbischof Reinhard Marx die Altarweihe vornahm.
Die Kirche ist aus verputztem Tuffsteinmauerwerk errichtet. Der ungegliederte Glockenturm mit Satteldach ist in die Westfassade eingeschnitten und weist im oberen Geschoss gekuppelte Klangarkaden auf. Die Apsis wird durch fünf zweifach gestufte Blendbögen gegliedert, die auf flachen Wandvorlagen und Halbsäulen mit Würfelkapitellen ruhen. Das Rundbogenportal an der Südseite des Langhauses stammt aus dem 14. Jahrhundert und wurde bei der Renovierung in den 1960er Jahren rekonstruiert.
Das einschiffige Langhaus ist flachgedeckt und in vier Fensterachsen gegliedert. Die halbrunde Apsis liegt drei Stufen erhöht und wird von einer Kalotte gedeckt. Seit der Reromanisierung des Gebäudes sind die Langhauswände von kleinen, rundbogigen Fenstern durchbrochen. Wandmalereien
Die ältesten Wandmalereien in der Apsis stammen aus der Bauzeit der Kirche. Um 1220/30 wurden diese Malereien überarbeitet und das Langhaus ebenfalls ausgemalt. In der Apsiskalotte ist Christus als Weltenrichter dargestellt, umgeben von einer Mandorla, mit dem Heiligen Geist in Form einer Taube über ihm und einem Löwen und Drachen zu seinen Füßen. Die seitlichen Heiligenfiguren sind möglicherweise die Apostel Petrus und Paulus. Darunter sind die zwölf Apostel unter Arkaden zu erkennen, und die Sockelzone ist mit illusionistischen Vorhangdraperien bemalt.
Im Langhaus verläuft unter der Holzdecke ein gerahmter Mäanderfries, darunter befinden sich die Verkündigungsszene und Fragmente von Heiligendarstellungen.