Die städtischen Krankenhäuser stecken weiterhin in der Klemme. Es muss weiter gespart werden.
Wie im November 2022 bekannt wurde, sollen die Sparmaßnahmen nun auch die Geburtsstationen in Neuperlach und Harlaching treffen, die bis zum Jahr 2024 zusammengelegt werden sollen.
Das Team des Kreißsaals und der Wochenbettstation im Klinikum Neuperlach will dies aber nicht einfach hinnehmen und hat deshalb eine Online-Petition bei change.org gestartet, die bereits über 20.000 Stimmen für den Erhalt der Geburtsstationen gesammelt hat.
Die Petition richtet sich gegen den Stadtratsbeschluss von 2015, der die Zusammenlegung der geburtshilflichen Abteilungen von Harlaching und Neuperlach 2024 plant und setzt sich dafür ein, dass Kreißsaal und Wochenbettstation erhalten bleiben.
Bei einer Demonstration am 19.12.2022 sprach sich auch Otto Bußjäger, stellvertretender Landrat des Landkreises München und Vorsitzender des Kreisverbands Freie Wähler München-Land, gegen weitere Kürzungen bei der wohnortnahen Gesundheitsversorgung aus.
“Aufgrund des starken Wachstums in der Region und als Lehre aus der Corona-Pandemie darf sich die Bedarfsplanung nicht nur an rein ökonomischen Vorgaben orientieren, sondern muss in erster Linie dem Wohle der Bevölkerung gerecht werden.”, so Bußjäger.
Weitere Unterstützer wie Stadtrat Rudolf Schabel vom Freie Wähler Stadtverband München und Landtagsvizepräsident Markus Rinderspacher von der SPD waren vor ebenfalls vor Ort.
Bereits am 14.12.2022 waren Otto Bußjäger und der Grasbrunner Gemeinderat Johannes Seitner, der nächstes Jahr als Landtagskandidat der Freien Wähler für den Stimmkreis München-Land-Süd antritt, zu Gast im Landtag und haben Gespräche mit Hans Friedl, dem verbraucherschutzpolitischen Sprecher der Freie Wähler Landtagsfraktionen und dem bayerischen Gesundheitsminister Klaus Holetschek geführt.
Landeshauptstadt und Landkreis müssen Verantwortung übernehmen
Für die Unterstützung der Hebammen und den Erhalt der Geburtsstation bedarf es einer gemeinsamen Anstrengung der Landeshauptstadt München und des Landkreises München mit Unterstützung durch Bund und Land.
In Deutschland basiert die Krankenhausfinanzierung auf dem dualen Finanzierungskonzept. Das bedeutet, dass die laufenden Kosten des Krankenhausbetriebs von den gesetzlichen und privaten Krankenkassen über Pflegesätze und Fallpauschalen übernommen werden, während die Investitionskosten über öffentliche Mittel finanziert werden.
Die Fördermittel werden jeweils zur Hälfte vom Freistaat Bayern und den Kommunen getragen, der kommunale Anteil wird dabei in Form der Krankenhausumlage von den Landkreisen und kreisfreien Städten bereitgestellt.
Quelle: Kreisverband Freie Wähler München-Land
SZ-Artikel vom 21.11.2022: “Hebammen fürchten um Geburtshilfe am Klinikum Neuperlach“
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