Durch die Jungbauernschaft lernte der Harthauser Bauer Martin Renk jun. den Weinfelder Martin Neumaier, bekannt als Schauspieler beim Chiemgauer Volkstheater, anderen Volksbühnen und bayerischen Fernsehserien kennen. Neumaier, aus Berchtesgaden, erzählte Renk von einem überlieferten Brauch namens “das Buttn”, bei dem Stroh von 150 bis 180 Zentimeter Länge für Verkleidungen benötigt wird. Da das Berchtesgadener Land keine Kornregion ist, muss das Stroh importiert werden.
Seit 2018 stellt Renk ein Feld mit ungedüngtem Staudenroggen zur Verfügung. Jährlich kommen 20 Burschen aus Weinfeld, diesmal am 12. August 2023 unter der Leitung von Markus Neumaier, um das Stroh zu sammeln und in Garben zu binden. Etwa 250 Garben werden benötigt.
Mathias Friesinger aus Harthausen mähte vorsichtig mit einem alten Eicher Bulldog. Die Schlagkraft der Burschen beeinflusst den Ertrag von vier bis fünf Zentnern.
Die Garben wurden dann nachmittags nach Weinfeld transportiert. Das gewonnene Korn geht an eine Bäckerei in Ebersberg für Roggenbrot, das auch im Dorfladen Harthausen erhältlich ist.
Das Buttnmandllaufen ist ein traditioneller Brauch im Berchtesgadener Land während des Advents. Es findet parallel zu den Kramperläufen statt und ist auf die südliche Region des Landkreises beschränkt. Eine Gruppe von Buttnmandl, begleitet von schützenden “Gankerl” oder “Engerl”, wird oft vom Nikolaus geführt und im Volksmund als “Bass” bezeichnet.
Im Berchtesgadener Land ziehen die Buttnmandl, ähnlich wie die Kramperlbassen, meist am 5. und 6. Dezember aus. Es gibt jedoch Ausnahmen, wie in den Bischofswiesener Ortsteilen Loipl (erster Adventssonntag) und Winkl (zweiter Adventssonntag) sowie in der Berchtesgadener Gemarkung Maria Gern am 24. Dezember.
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