Der gute Rat des netten Heizungsmonteurs war, dass ich meine Gasheizung im Sommer dieses Jahres erneuern sollte. Nach über 25 Jahren meist anstandslosem Funktionierens zeigt sie ernstzunehmende Probleme und die schwächelnden Teile der Anlage können nur unter immensen Kosten ersetzt werden – da drängt sich der Blick nach einem Nachfolgemodell auf, welches zudem effizienter, sprich günstiger im Betrieb arbeitet.
Und genau in diese Überlegung schmetterte unlängst die Ansage unseres Wirtschaftsministers Robert Habeck – den ich nebenbei bemerkt für einen guten Politiker halte -, dass der Einbau neuer Gasheizungen ab 2024 verboten werden soll.
Gut, zwischenzeitlich hat sich die aus einer solchen Kurzfristigkeit und leider auch Planlosigkeit resultierenden Medien- und Volks-Panik wieder gelegt. Aber dennoch bleibt natürlich die Frage, was man heute machen soll, wenn man jetzt (und nicht in Monaten oder Jahren) eine neue Heizungslösung sucht und gleichzeitig sehr offen ist für ökologisch sinnvolle Alternativen – hier im Ortsteil Grasbrunn wohlgemerkt.
Schauen wir auf die Alternativen:
- Pellet-Heizungen sind ökologisch betrachtet auch kein riesiger Wurf gegenüber Gasheizungen, sie emittieren immer noch Kohlendioxid, die Anlagen sind teuer und der Preis des Rohstoffes in Zukunft ist ungewiss. Außerdem bedürfen sie viel Platz für Lager und Fördereinrichtung.
- Eine private Erdwärmepumpe kommt aufgrund des zu tiefen Grundwasserspiegels im Ortsteil Grasbrunn nicht infrage.
- Luftwärmepumpen würden wohl gehen, setzen aber eine Investition von ca. 50 bis 100.000 EUR voraus, für die Luftwärmepumpe zzgl. einer komplementären Solaranlage auf dem Dach und ggf. Kosten für Bauwerksabdichtung am Haus.
- Fernwärme ist im Ort nicht vorhanden und auch nicht geplant. Aufgrund der lockeren Bebauung Grasbrunns (fast nur Einfamilien- und Doppelhäuser) wäre das für Betreiber auch wenig attraktiv. Zwar ist die Gemeinde Grasbrunn Neu-Mitglied der ins Leben gerufenen “ARGE Wärmeentwicklung” – aber Ergebnisse dieser Initiative sind weder gesichert noch in einer Zeit zu erwarten, die mit konkreten, aktuellen Bedürfnissen in Deckung zu bringen sind.
Demnach- ohne massive private Investitionen mit einem bis zu sechsstelligen Betrag wird man im Ortsteil Grasbunn auf absehbare Zeit keine funktionierende Alternative zu einer Gasheizung finden. Förderprogramme der Regierung gibt es, aber mit denen kann im besten Fall 35 % der Investitionskosten einsparen – es bleibt eine riesige Investition. Und was, wenn man diese nicht leisten kann?
Um es klar zu sagen: Ich würde gerne meine kaputte Gasheizung durch eine (ökologisch sinnvolle) Alternative ersetzen. Ich wäre auch bereit, gewisse Mehrkosten auf mich zu nehmen. Aber in dem mir gesteckten Rahmen gibt es partout kein Angebot am Markt – außer wieder eine Gasheizung zu verbauen. Wie gerne würde ich mich da irren, aber unsere Politik – Regierungskoalition wie Kommunalpolitik – machen mir dabei wenig Hoffnung. Oder wie sehen Sie das?
Beitragsbild von Denny Müller auf Unsplash
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