Pläne für mögliche Umgehungsstraße in Grasbrunn

Pläne für mögliche Umgehungsstraße in Grasbrunn
In der Gemeinderatssitzung vom 28.03.2023 stellte das Ingenieurbüro gevas humberg & partner dem Gemeinderat die Ergebnisse der Verkehrsmessung, die im Zeitraum 2020 bis 2022 stattfand, sowie Umfahrungsmöglichkeiten im Westen des Gemeindeteils Grasbrunn vor.
Im Publikum waren auch einige Anwohner aus Grasbrunn anwesend, um sich zu informieren.
Im Hinblick auf das geplante Baugebiet (1) in der Mitte Grasbrunns hatten die Freien Wähler am 9.02.2021 einen Antrag gestellt (2), um die verschiedenen Umfahrungsmöglichkeiten untersuchen zu lassen, um den Gemeindeteil Grasbrunn von den negativen Folgen des hohen Durchgangsverkehrs zu entlasten.
Alle vorgestellten Umgehungsvarianten ergäben eine innerörtliche Entlastung, würden aber auch zusätzlichen Verkehr auf der Umgehung anziehen.
Da alle ermittelten Fahrzeugzahlen zwar auf Messungen basieren, aber für eine geplante Umgehung sehr theoretisch sind, nahm der Gemeinderat die Ergebnisse zwar zur Kenntnis, möchte aber bereits in der nächsten Gemeinderatssitzung entscheiden, ob man aufgrund der Prüfungsergebnisse einer Planung nähertritt.
Bereits in der Sitzung wurden Stimmen laut, die zwar eine Entlastung des Verkehrs, vor allem in der Ekkehartstraße (3) sehen, dafür aber eine Zunahme des Verkehrs auf der M25 Richtung Neukeferloh. Neben Detailfragestellungen zur verkehrlichen Ausgestaltung müssten dann auch Emissionen, Flächenverbrauch, Umweltauswirkungen und schließlich auch die Fragen der Kosten und Flächenverfügbarkeit in die Diskussion einbezogen werden.

Bei Interesse können Sie die kompletten öffentlichen Unterlagen und Ergebnisse im Ratsinformationssystem der Gemeinde Grasbrunn herunterladen.

Diese vier Umfahrungsvarianten standen zur Wahl:

    • Variante 1 (Rot):
      Verbindung zwischen der Putzbrunner Straße und dem Kreisverkehrsplatz an der M25 im Norden des Hauptortes. Die neue Verbindungsstraße ist dabei an der
      Putzbrunner Straße über einen Kreisverkehrsplatz vorgesehen.
    • Variante 2 (Blau):
      Verbindung zwischen der Putzbrunner Straße östlich der A99 und der Kreisstraße M25 nahe dem Sportpark nördlich des Ortsteils Grasbrunn. Die beiden
      Anschlussknotenpunkte der Verbindungsstraße werden dabei in Form von
      Kreisverkehrsplätzen ausgeführt.
    • Variante 3 (Gelb):
      Verbindung zwischen der, westlich der Unterführung unter der A99
      verlaufenden, Putzbrunner Straße und der M25 südlich des Sportparks. Im Westen
      erfolgt der Anschluss über einen vorfahrtsgeregelten Knotenpunkt, während die
      Umfahrungsvariante an der M25 über einen Kreisverkehrsplatz angebunden wird.
    • Variante 4 (Grün):
      Westliche Umfahrung des Hauptorts Grasbrunn, dabei Verbindung zwischender Ekkehartstraße im Süden und der M25 im Norden. Die Knotenpunkte an der
      Kreuzung mit der Putzbrunner Straße sowie an der M25 sind als Kreisverkehre
      vorgesehen. Der Knotenpunkt an der Ekkehartstraße ist hingegen vorfahrtsgeregelt.

 

 

(1) Grasbrunn Aktuell Artikel vom 11.02.2021: Großbauprojekt in Grasbrunn vorgestellt
(2) Grasbrunn Aktuell Artikel vom 23.03.2021: Gemeinderat diskutiert über Umgehungsstraße für Grasbrunn
(3) Grasbrunn Aktuell Artikel vom 21.01.2021: Kein Durchfahrtsverbot in der Ekkehartstraße

5 Antworten auf “Pläne für mögliche Umgehungsstraße in Grasbrunn

  1. Keine Frage, der Verkehr durch den Ort, insbesondere der in der Ekkehartstraße muss gemildert werden, leider übersahen die „Planer“ allerdings, dass die Umgehungsstraße bei Variante 4 mitten durch einen Therapiehof führt. Dieser Hof ist ein Lebenshof, eine Begegnungsstätte, in der Menschen geholfen wird. Ein Schutzraum und Rückzugsort für Vögel, Wildtiere und Insekten. Der Hof ist ein Paradies für die Natur, für Mensch und Tier, der mit großer Liebe und Hingabe geführt wird. Hier wird Menschen geholfen, denen es nicht gut geht. In einem Raum, der dies zulässt und der ihnen hilft, dass es ihnen besser geht. Schade, dass die „Planer“ sich keine Pläne angeschaut zu haben scheinen.

  2. Wir wollen den Verkehr aus dem Dorf haben! Da stimme ich 100 % zu. Jedoch ist eine Umgehungstrasse meiner Meinung nach nicht der richtige Weg. Es gibt mehrere Studien, die den Zusammenhang zwischen dem Bau von Straßen und dem Anstieg des Verkehrsaufkommens untersuchen. Kurzzeitig mag die Verkehrsbelastung für die betroffenen Bürger im Dorfkern sinken, aber langfristig ziehen wir damit mehr Verkehr durch der Gemeinde Grasbrunn. Dazu kommt, dass mit der Umgehungstrasse wiederum andere Bürger belastet werden. Ausbau des öffentlichen Verkehrs, gute Radinfrastruktur und Rückbau der Straßen im Dorfkern, mit Ampeln, 30 km/h, Fußgängerüberquerungen wäre der richtige Weg.

    1. Die gerne angeführten Studien, wonach der Bau von Straßen “neuen” (Auto)-Verkehr anzieht, sind meistenteils schon vergleichsweise alt, beziehen sich in der Regel auf einen Straßenausbau von einer auf mehrere Spuren und gehen von Bedingungen aus, die heute schlicht nicht mehr gegeben sind. Die vielfach beschworene und mittlerweile schon anlaufende “Verkehrswende” mit allen ihren Ausprägungen (u.a. steigende Kosten für das individuelle Auto, bessere Alternativen) wird in Zukunft eher zu einem Rückgang des Autoverkehrs führen. Und im Falle einer Umgehungsstraße für Grasbrunn: Nur weil es es diese gibt, werden nicht mehr Personen aus der Umgebung auf das Auto umsteigen, um diese zu befahren. Unter dem Strich dürfte damit beim Bau einer Umgehungsstraße für Grasbrunn ein Entlastungseffekt für den Dorfkern bleiben, also genau der Zweck erfüllt werden, den man sich erhofft und den alle – auch Frau Nelson – offensichtlich wollen.

      1. Die Studien, auf die ich mich bezogen habe, stammen aus verschiedenen Zeiträumen, aber die meisten sind relativ aktuell. Eine Studie wurde beispielsweise im Jahr 2014 veröffentlicht, eine Studie in der Fachzeitschrift “Transportation Research Part A: Policy and Practice” wurde im Jahr 2016 veröffentlicht und eine Studie in der Fachzeitschrift “Journal of Transport Economics and Policy” wurde im Jahr 2013 veröffentlicht. Ich habe mich diesbezüglich von einem Experten beraten lassen.

        1. Die neueste Studie dazu würde mich interessieren. Ich konnte diese online in der genannten Fachzeitschrift leider nicht finden. Als Volkswirt und Journalist habe ich allerdings gelernt, dass man bei Studien genau hinschauen muss, auf welchen Zeitraum sie sich beziehen, was genau untersucht wird und auf welche Daten sie sich stützen. Man muss sich hier grundsätzlich vor pauschalen Aussagen (“Neue Straßen ziehen mehr Verkehr an”) hüten.

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