Aus Gemeinde Haar wird Stadt Haar

Am 28. Januar war es endlich so weit: Die Gemeinde Haar wurde feierlich zur Stadt erhoben. Ein Ereignis, das mit Standing Ovations und Jubelrufen der geladenen Gäste gefeiert wurde.
Aus Gemeinde Haar wird Stadt Haar

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann betonte, die Stadterhebung sei sowohl Wertschätzung als auch Ansporn. Bürgermeister Dr. Andreas Bukowski hob die überregionale Bedeutung Haars hervor und betonte die lebendige Gesellschaft der Ortsteile. Sogar der Domainname der Webseite wurde bereits https://www.stadt-haar.de/ aktualisiert und auf YouTube ist ein neu produziertes Video zu sehen.
Doch stellt sich die Frage: Braucht Haar wirklich diesen neuen Titel, oder handelt es sich hierbei um reine Symbolpolitik?

Die Bezeichnung „Stadt“ mag prestigeträchtig klingen, doch was ändert sich dadurch für die Bürgerinnen und Bürger Haars im Alltag? Werden die Straßen plötzlich sauberer, die Schulen moderner oder die Verkehrsprobleme gelöst? Es ist fraglich, ob der neue Titel mehr als nur ein Etikett ist, das wenig Einfluss auf die tatsächlichen Herausforderungen der Gemeinde hat.

Nicht nur Haar strebt nach neuem Glanz. In Vaterstetten plant Bürgermeister Leonhard Spitzauer die Einführung eines eigenen Kfz-Kennzeichens „VAT“ anstelle des bisherigen „EBE“ des Landkreises Ebersberg. Er sieht darin eine Chance, die Identität der Gemeinde zu stärken und ihre Eigenständigkeit zu unterstreichen. Doch wie sinnvoll ist dieses Vorhaben wirklich?

Während Titel und Kennzeichen die lokale Identität betonen sollen, gibt es in beiden Gemeinden dringlichere Probleme, die einer Lösung bedürfen. In Haar sorgen geplante Gewerbegebiete für Unmut in den Nachbargemeinden, insbesondere in Vaterstetten, wo man sich Sorgen wegen des steigenden Verkehrsaufkommens macht.

Anstatt sich auf Titel und Symbole zu konzentrieren, sollten die Verantwortlichen in Haar und Vaterstetten ihre Energie darauf verwenden, die realen Probleme ihrer Gemeinden zu lösen. Denn am Ende des Tages sind es nicht Bezeichnungen oder Kennzeichen, die die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger verbessern, sondern konkrete Maßnahmen und Lösungen für die bestehenden Herausforderungen.

Beitragsfoto: v.l.n.r. Landrat Christoph Göbel, Bayerns Innenminister Joachim Herrmannund Haars Bürgermeister Dr. Andreas Bukowski (über Webseite Stadt Haar)

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