Erhöhte Waldbrandgefahr: Luftbeobachtungsflüge in Oberbayern

Angesichts akuter Trockenheit und wiederholter Brandstiftungen in Grasbrunn reagiert die Regierung mit flächendeckenden Luftbeobachtungsflügen – und ruft die Bevölkerung zur Wachsamkeit auf.
Erhöhte Waldbrandgefahr: Luftbeobachtungsflüge in Oberbayern

Die anhaltende Hochdruckwetterlage mit großer Trockenheit lässt die Waldbrandgefahr in Oberbayern weiter steigen. Laut aktuellem Waldbrand-Gefahrenindex des Deutschen Wetterdienstes wurde stellenweise bereits die höchste Gefahrenstufe 5 erreicht. Die Regierung von Oberbayern hat deshalb vorbeugend Luftbeobachtungsflüge für fast den gesamten Regierungsbezirk angeordnet – eine Maßnahme, die auch den Raum Grasbrunn betrifft.

Besonders im Landkreis München, in dem weite Teile der Wälder trockene, sandige Böden und lichten Bewuchs aufweisen, besteht erhöhte Gefahr. Die ehrenamtlichen Piloten der Luftrettungsstaffel Bayern e.V. starten an Nachmittagen von verschiedenen Stützpunkten in Oberbayern, darunter Pfaffenhofen a.d.Ilm, Oberpfaffenhofen, Königsdorf und Mühldorf. Die Flüge sollen potenzielle Brände frühzeitig entdecken und Einsatzkräfte gezielt lenken können.

Für die Gemeinde Grasbrunn kommt diese Maßnahme zur richtigen Zeit. Wie Grasbrunn Aktuell am 20. Juni 2025 berichtete, kam es im Keferloher Wald erneut zu einem Waldbrand infolge von Brandstiftung – der mittlerweile vierte Vorfall dieser Art seit März. Rund 600 Quadratmeter Waldfläche wurden dabei zerstört.

Die Polizei bestätigte: Es handelte sich eindeutig um vorsätzliche Brandstiftung. Wie bereits bei den Vorfällen am 26. März, 18. Mai und 23. Mai 2025 wurden Reste von Brandbeschleunigern auf gezielt entzündetem Astwerk gefunden. Die Polizeiinspektion Haar ermittelt weiterhin wegen des Verdachts auf einen Serien-Brandstifter.

Die Kombination aus hochsommerlicher Trockenheit und menschlichem Fehlverhalten – sei es fahrlässig oder vorsätzlich – macht die Situation derzeit besonders gefährlich. Es ist nur dem schnellen Eingreifen der Feuerwehren zu verdanken, dass bislang größere Katastrophen verhindert werden konnten.

Die Regierung von Oberbayern ruft alle Bürgerinnen und Bürger eindringlich dazu auf, im Wald und in unmittelbarer Nähe folgende Regeln strikt zu beachten:

  • Kein offenes Feuer, keine Grillstellen oder Lagerfeuer
  • Kein Rauchen im Wald oder weniger als 100 Meter davon entfernt
  • Keine brennenden oder glimmenden Gegenstände wegwerfen
  • Keine Pflanzenreste verbrennen oder Bodendecken abbrennen

Besonders in Gemeinden wie Grasbrunn, die bereits mehrfach betroffen waren, ist jetzt die Aufmerksamkeit jedes Einzelnen gefragt. Spaziergänger, Radfahrer, Waldbesitzer und Jäger werden gebeten, wachsam zu sein und verdächtige Beobachtungen umgehend der Polizei zu melden. Fahrzeuge sollten nicht im trockenen Gras abgestellt werden – schon ein heißer Katalysator kann einen Brand auslösen.

Die nun angeordneten Luftbeobachtungen ergänzen die Bodenüberwachung und sollen Brände frühzeitig erkennen, bevor sie sich unkontrolliert ausbreiten. Dabei kommt speziell geschultes Personal zum Einsatz – Piloten der Luftrettungsstaffel und Luftbeobachter der Forst- und Katastrophenschutzbehörden. Die Einsätze werden durch Mittel des Katastrophenschutzfonds Bayern gefördert.

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Beitragsbild von Ylvers auf Pixabay

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