Durch die Bonify-App will die Schufa künftig auch auf sensible Kontodaten wie Gehalt und Kontostand zugreifen. Das wirft große Bedenken auf, denn unsere Konten gehen die Schufa nichts an.
Die Schufa hat kürzlich die App Bonify erworben und möchte damit Verbraucher*innen die Möglichkeit bieten, ihre Kontodaten freiwillig preiszugeben – angeblich, um den Schufa-Score zu verbessern. Doch wer auf einen guten Score angewiesen ist, um eine Wohnung oder einen Kredit zu bekommen, hat kaum eine echte Wahl.
Die Online Platform campact! fordert deshalb: Finger weg von unseren Bankkonten! Die Schufa soll keine Möglichkeit erhalten, Kontoinformationen zu sammeln, weder über Bonify noch durch zukünftige Projekte. Zudem muss das Scoring-Verfahren der Schufa endlich transparent gemacht werden, damit Verbraucher*innen verstehen, wie ihre Bewertungen zustande kommen.
Die Schufa (Werbe-Slogan: Wir schaffen Vertrauen) sammelt Daten von rund 68 Millionen Bundesbürgern und erstellt daraus den sogenannten Schufa-Score, der die Kreditwürdigkeit einer Person einschätzt. Diese Bewertung hat oft entscheidende Auswirkungen auf den Zugang zu Mietwohnungen, Krediten oder Mobilfunkverträgen. Wie genau dieser Score berechnet wird, bleibt für Verbraucher jedoch im Dunkeln.
Unsere Kontodaten sind äußerst sensibel. Sie geben Aufschluss über unser Einkommen, unsere Ausgaben und sogar über gesundheitliche und politische Informationen. Der Zugang zu diesen Daten würde die Macht der Schufa weiter verstärken und ihre Monopolstellung ausbauen.
Schon 2020 versuchte die Schufa, mit dem sogenannten „Konto-Check“ Zugriff auf Bankkonten zu erhalten. Nach öffentlichem Druck wurden die Pläne fallengelassen – ein Zeichen, dass Protest wirkt. Jetzt ist es an der Zeit, erneut für unsere Privatsphäre einzutreten.
Wenn auch Sie ein Zeichen gegen den Zugriff der Schufa auf unsere Kontodaten setzen wollen, können Sie den Appell von campact! hier unterzeichnen.
Weitere Informationen:
SCHUFA-Kontodatenabfrage das geht zu weit, und überhaupt nicht.
Hier soll und muss die Politik sofort eingreifen im Sinne des Verbraucherschutzes.