Laut einer aktuellen Studie des Bitkom e.V. nutzen 92 Prozent der 6- bis 18-Jährigen in Deutschland regelmäßig das Internet. Ab 10 Jahren sind es sogar fast alle Kinder und Jugendlichen.
Smartphone-Nutzung: Der tägliche Begleiter
Mit steigendem Alter wächst die Bedeutung des Smartphones:
- 6 bis 9 Jahre: 64 Prozent nutzen ein Smartphone, durchschnittlich 37 Minuten pro Tag.
- 10 bis 12 Jahre: 88 Prozent, mit einer Nutzung von rund 107 Minuten täglich.
- 13 bis 15 Jahre: 97 Prozent, mit 2,5 Stunden täglich (154 Minuten).
- 16 bis 18 Jahre: 98 Prozent, mit mehr als drei Stunden Nutzung täglich (201 Minuten).
Am häufigsten wird das Smartphone für Textnachrichten (90 Prozent), das Hören von Musik, Hörspielen oder Podcasts (89 Prozent) und für Fotos und Videos genutzt (82 Prozent). Ebenso beliebt sind Sprachnachrichten, Telefonate und Spiele.
Social Media: YouTube führt, TikTok und Instagram folgen
93 Prozent der Kinder und Jugendlichen ab 10 Jahren sind in sozialen Netzwerken aktiv, im Durchschnitt täglich 95 Minuten.
- YouTube ist mit 87 Prozent die beliebteste Plattform.
- Instagram und Snapchat folgen mit je 53 Prozent.
- TikTok wird von 51 Prozent genutzt.
Besonders intensiv sind Jugendliche ab 14 Jahren dabei: 94 Prozent von ihnen nutzen Social Media täglich, die älteren zwischen 16 und 18 Jahren verbringen durchschnittlich über zwei Stunden pro Tag auf Plattformen wie Instagram oder Snapchat.
Ein Drittel der Jugendlichen gibt an, dass sie sich ein Leben ohne soziale Netzwerke nicht vorstellen können. Gleichzeitig wünschen sich 42 Prozent, weniger Zeit dort zu verbringen.
Medienerziehung: Begleiten und aufklären
Bereits bei den jüngsten Internetnutzern ab 6 Jahren spielt die elterliche Begleitung eine große Rolle:
- 6 bis 9 Jahre: 41 Prozent der Kinder sind nur mit Begleitung eines Elternteils online.
- 10 bis 12 Jahre: Nur noch 8 Prozent der Kinder haben immer einen Erwachsenen dabei.
- 16 bis 18 Jahre: Zwei Drittel der Jugendlichen geben an, keine Einschränkungen mehr zu haben.
Bitkom-Präsident Dr. Ralf Wintergerst betont: „Aufklärung ist das wichtigste Instrument der Medienerziehung. Kinder müssen lernen, sich sicher und selbstbestimmt in der digitalen Welt zu bewegen.“
Herausforderungen: Negative Erfahrungen im Netz
Neben positiven Erlebnissen kommen Kinder und Jugendliche online auch mit schwierigen Themen in Kontakt:
- 39 Prozent haben Hasskommentare gelesen.
- 33 Prozent sind auf angstmachende Inhalte gestoßen, z. B. Gewalt.
- 16 Prozent wurden bereits beleidigt oder gemobbt.
- 8 Prozent erhielten Drohungen, 7 Prozent erlebten sexuelle Belästigung.
Positiv ist: 82 Prozent der Betroffenen unternehmen nach negativen Erfahrungen etwas, sei es durch Gespräche mit Eltern (50 Prozent) oder Freunden (44 Prozent) oder durch Meldung an die Plattform (16 Prozent).
Die Studie zeigt, wie zentral digitale Medien für Kinder und Jugendliche sind – und welche Herausforderungen damit einhergehen. Schulen und Eltern stehen in der Verantwortung, Kinder zu begleiten, sie stark zu machen und Medienkompetenz zu fördern. Wintergerst fordert: „Medienkompetenz sollte ein fester Bestandteil der schulischen Bildung sein, um Kinder auf eine sichere und selbstbestimmte Nutzung der digitalen Welt vorzubereiten.“
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