Ursprünglich war eine Realisierung des Radwegs entlang der Bahnstrecke Haar-Grasbrunn-Vaterstetten bereits für 2025 geplant.
Im Juli 2022 hatte die Gemeinde Grasbrunn einen Förderantrag für das Radprojekt im Rahmen der “Radoffensive Klimaland Bayern” gestellt. Nach der Zustimmung zur Förderung beschloss der Gemeinderat die Umsetzung des Projekts und beauftragte die Verwaltung mit der Planung. Bürgermeister Klaus Korneder (SPD) setzte sich für eine Abstimmung mit den Nachbargemeinden ein, die dem Projekt ebenfalls positiv gegenüberstanden.
Gemeinsam erstellte man eine Machbarkeitsstudie und das Vorhaben lief planmäßig. Im Mai 2023 kam dann von der Deutschen Bahn die ernüchternde Nachricht, dass die Strecke entlang der Schienen nicht freigeben zu können, da Leitungen verlegt werden müssen. Die Gemeindeverwaltung hatte daraufhin mehrfach bei der Deutschen Bahn nachgefragt, aber nie eine Antwort erhalten.
In einer Pressekonferenz am 08.04.2024 hat Bayerns Bahnchef Klaus-Dieter Josel bekannt gegeben, dass die Fernbahn- und Güterverkehrsstrecke zwischen München-Ost und Rosenheim vom 5. Februar bis 9. Juli 2027 komplett gesperrt wird.
Im Zuge des Austauschs der Gleise soll auch das digitale Zugkontrollsystem ETCS (das irgendwann nach 2030 in Betrieb genommen werden soll) eingebaut oder vorinstalliert werden. Dafür werden umfangreiche Baumaßnahmen für Schalthäuser nötig.
Für den geplanten Radweg bedeutet das jetzt, dass nicht vor Ende 2027 bzw. Anfang 2028 gebaut werden kann. Auf Anfrage einiger Grasbrunner Gemeinderäte geht die Verwaltung aber davon aus, dass die zugesicherten Fördergelder trotzdem ausgezahlt werden.
Interessant werden die Verhandlungen mit der Deutschen Bahn sicher auch, wenn das Geothermie-Projekt der Gemeinden Vaterstetten, Grasbrunn, Haar und Zorneding unter den Bahngleisen verlegt werden soll und inwieweit dies ebenfalls zu Verzögerungen führen wird.
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