Die Angst vor dem Blackout in Grasbrunn

Die Angst vor dem Blackout in Grasbrunn

Keiner kann im Moment vorhersehen, wie lange der Krieg in der Ukraine noch dauert und wie
er sich weiter auf Wirtschaft und Privathaushalte, insbesondere in den Wintermonaten auswirken wird.

Da niemand im Fall einer akuten Gaskrise in einer kalten Wohnung oder einem Haus sitzen will, decken sich immer mehr Menschen mit Heizlüftern und Radiatoren ein. Die Verkaufszahlen bei Onlineshops und Baumärkten und bereits steigende Preise sprechen für sich.

Experten warnen seit Monaten vor regionalen Stromausfällen oder einem “Blackout”, der
eintreten könnte, wenn viele Privathaushalte wegen Heizungsausfall gleichzeitig auf elektrische Heizgeräte umsteigen. Dabei wird häufig vergessen, dass das Heizen mit Strom im Moment dreimal so teuer ist wie mit Gas oder Öl. Aber die Angst vor einem kalten Winter steht im Vordergrund.

Auch in Grasbrunn macht man sich Gedanken, wie man sich für den Ernstfall wappnen kann.
Die Feuerwehren Grasbrunn und Harthausen sehen die kommenden Monate mit gemischten Gefühlen, da sie im Falle eines längeren Stromausfalls eventuell nicht mehr ausrücken können, da u.a. die Batterien der Einsatzfahrzeuge nicht mehr geladen werden können. Außerdem befürchten die Feuerwehren, dass sich durch den privaten Einsatz von Heizlüftern und Radiatoren, sowie der Beheizung von Öfen oder Kaminen mit Holz auch das Risiko für Brände erhöht.

In einem gemeinsamen offenen Brief, verbunden mit einem Antrag der Freien Wählergemeinschaft Grasbrunn-Neukeferloh-Harthausen wendeten sich die ehrenamtlichen Feuerwehren Grasbrunn und Harthausen in der Gemeinderatssitzung am Dienstag, dem 25.10.2022 an die Gemeindeverwaltung, um auf die Problematik hinzuweisen.
Nach dem jetzigen Stand kann die Einsatzbereitschaft der Feuerwehren lediglich über einen kurzen Zeitraum sichergestellt werden, da bei einem längeren Stromausfall die Feuerwehrhäuser in der Gemeinde nicht autark versorgt werden können. Bis jetzt hat lediglich das Feuerwehrhaus in Harthausen als einziges öffentliches Gebäude eine Stromeinspeisung.

Auch können man sich nicht auf alle Eventualitäten vorbereiten, es sei aber wichtig Anlaufstellen, sogenannte “Leuchttürme” für die Bevölkerung zu schaffen, z.B. für die Ausgabe von Medikamenten, Trinkwasser und Lebensmitteln und Erste-Hilfe-Maßnahmen. Um dies zu gewährleisten, sei die Anschaffung von drei Notstromerzeugern je 100 KVA-Leistung und 2 mobilen Tankstellen mit mindestens 800 Liter Fassungsvermögen, sowie der Schaffung von Stromeinspeisepunkten am Kindergarten Harthausen, am Bürgerhaus und Feuerwehrhaus in Grasbrunn und am Bürgerhaus und am Rathaus in Neukeferloh nötig.

Die Beschaffung der entsprechenden Notstromaggregate wurde der Gemeindeverwaltung in der Vergangenheit bereits öfter vorgelegt, wurde aber immer wieder als negativ beschieden.
Die Gemeinderäte stimmten jedoch nach der ausführlichen Ausarbeitung unserer ehrenamtlichen Feuerwehr der außerplanmäßigen Ausgabe in Höhe von € 150.000.- einstimmig zu.

Beitragsbild von Wilfried Pohnke auf Pixabay

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