Mehr Gewalt an Bayerns Schulen

Mehr Gewalt an Bayerns Schulen

Die Zahl der Gewaltdelikte an bayerischen Schulen ist im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 24,5 Prozent gestiegen. Das geht aus der Kriminalstatistik des Landeskriminalamtes 2023 (LKA) hervor.
Auch aus den Schulen im Landkreis-München wird immer öfter von gewaltbereiten Schüler berichtet. Einige bringen sogar Waffen wie Messer oder Schlagstöcke mit in die Schule.

Im Jahr 2022 wurden 1.674 Fälle von leichter Körperverletzung an Schulen registriert. Im Jahr 2019 waren es 1.422 Fälle. Die Zahl der Fälle von gefährlicher und schwerer Körperverletzung stieg von 389 auf 492. Im Jahr 2022 gab es laut LKA-Zahlen sogar 43 Fälle von leichter Körperverletzung gegen Lehrkräfte.

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hält den Anstieg für “problematisch”, hält die Zahlen in Relation zur Gesamtzahl der Schülerinnen und Schüler in Bayern für sehr niedrig.

Die Präsidentin des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbands (BLLV), Simone Fleischmann, sieht mehrere Gründe für den Anstieg der Gewaltdelikte. Sie nannte die politische Lage, eine immer hitzigere und aggressivere Gesellschaft, den negativen Einfluss von sozialen Netzwerken und den dortigen Ton und Umgang miteineinander.

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) fordert als Reaktion auf die neuen Gewaltzahlen, die Sozialarbeit an den Schulen auszubauen, da die aktuelle Situation nicht ausreiche, um Gewalt vorzubeugen.

Sozialpsychologin Catarina Katzer sieht vor allem in der Corona-Pandemie einen Brandbeschleuniger für die Gewalt an Schulen. Die fehlenden Sozialkontakte und der Krisenmodus hätten dazu geführt, dass Schüler und Schülerinnen verlernt hätten, miteinander zu kommunizieren und Konflikte zu lösen.

Um der Gewaltspirale entgegenzuwirken, fordern Experten jetzt verpflichtende Gewaltprävention an allen Schulen, wenn möglich auch schon in Kitas. In anderen Ländern wie Finnland seien die Gewaltzahlen auf diese Weise deutlich niedriger.

Quellen: Bayerische Staatsregierung, BR24
Beitragsbild von FreePik

Schreibe einen Kommentar

Mit dem Absenden eines Kommentars stimmen Sie unserer Datenschutzerklärung und der Speicherung der von Ihnen angegebenen, personenbezogenen Daten zu.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

 

Es werden alle Kommentare moderiert. Lesen Sie bitte auch unsere Kommentarregeln:

Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen. Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte - gerne auch mit Humor.